… kommt der Weihnachtsmann. Natürlich kennen wir das so. Aber alle Jahre wieder kommt auch eine Chorreise des Männerchores Zeuthen. Im Jahr 2024 geht die Fahrt in Richtung Sachsen.

Zeuthen, Radebeul, Meißen, Kötzschenbroda, das sollen unsere Etappen sein. Wie gewohnt treƯen sich die Sänger am 24. Mai 2024 gegen 07:30 Uhr, nach und nach auf dem Parkplatz des EDEKA, in Zeuthen-Miersdorf.

Der Reisebus fährt vor. Verladen werden die Koffer, Taschen, Getränke und Speisen. Eine liebevolle und herzliche Verabschiedung von anwesenden Partnerinnen, Freunden und Kindern und schon könnte es losgehen. Aber nein, ein Abschiedsständchen darf nicht fehlen, Die Witterung beeinflusst die Auswahl des Ständchens. „Am kühlenden Morgen, wenn alles noch ruht…“, passt schon gut. Gesang beendet und schon haben wir im Bus Platz genommen.

Die „Verreisenden“ winken aus dem Bus, die „Rückbleibenden“ winken dem Bus nach und los geht es. Nach wenigen Minuten erreichen wir die Autobahn A 13, Berlin – Dresden.

Im Bus geteilte Stimmung. Einige Männer setzen den Schlaf fort, andere singen gemeinsam Lieder und trinken ein Vormittagsbier. Nach ca. einstündiger Fahrt erreichen wir einen Rastplatz in der Nähe von Thiendorf. Planmäßig ein erster „Boxenstop“. Unsere Caterer Joachim G. und Bernd Z. erscheinen überraschenderweise im völlig neuen Design. In strahlend weißen Jacken und Kochmützen, verteilen sie an einem der Rastplatztische Leckereien. Sie sind momentan natürlich, Fotomotiv Nummer 1.

Ein kleines Abschiedsliedchen für die unbekannten, neugierigen Parkplatznutzer und weiter geht es in Richtung Dresden. Die Stadt lassen wir links liegen. Unser nächstes Ziel ist das Weingut „Schloss Wackerbarth“ in Radebeul.

Im Weingut angekommen, trennen sich die Sänger. Die Einen erklettern mühsam den Weinberg, die Anderen erkunden das Umland im Tale. Eine kurze Freizeit ist angesagt. Ich gehöre zur Gruppe der Gipfelstürmer und genieße den herrlichen Blick hinunter in das Elbtal. Als ich den Abstieg beginne, erreicht selbst unser 80jähriger Norbert den Gipfel. Sein jährliches Training in den österreichischen Bergen zahlt sich aus, er ist „fit“ wie ein Turnschuh.

Die Gegend erinnert schon an unser Weinlied: „Herrliches Weinland, blühende Reben, ihr sollt Trost und Hoffnung geben, sonnige Heimat, funkelnder Wein, ihr sollt uns Freudenspender sein…“

Die Freizeit dauert ca. 60 Minuten an. Dann heißt es sammeln. Auf dem Weg zur geführten Besichtigung der Weinkelterei, begegnet uns ein bereits „betagtes“, jedoch soeben frisch vermähltes Ehepaar. Die glückliche Braut, ganz in weiß, mit einem Blumenstrauß, ihr Ehemann und eine kleine Hochzeitsgesellschaft, sollen noch lange an uns denken. Ihr Hochzeitsständchen, vorgetragen vom Männerchor Zeuthen heißt: „So ein Tag, so wunderschön wie heute…“. Das sind die Überraschungen, mit denen keiner rechnet. Mit Bildern und Videos werden die unvergesslichen Eindrücke festgehalten.

Jetzt aber schnell zur Besichtigung der Kelterei. Wir werden schon erwartet. Eine fachkundige Führung steht uns bevor. „Aus der Traube in die Tonne, aus der Tonne in das Fass…“, der Inhalt unseres Weinliedes wird uns nunmehr in der Praxis demonstriert.

Die Sänger begleiten die Besichtigungstour, insbesondere bei der Weinverkostung, musikalisch mit geeigneten Liedern.

Eine interessante Darlegung zur Weinherstellung. Danach gab es für Interessierte die Möglichkeit, für einen kleinen Einkauf im weinguteigenen Shop zu tätigen und schon sitzen wir wieder im Bus.

Unser Ziel ist nun ca. 15 km entfernte Meißen. In wenigen Fahrminuten haben wir das Hotel „Alte Klavierfabrik“ erreicht und checken ein.

Nunmehr steht es jedem Reiseteilnehmer offen, was er bis zum Abendbrot macht. Es bleibt jedem frei, etwas zu unternehmen. Kleine Gruppen bilden sich. Die Skatspieler verbleiben im Hotel bei den Karten, die „Schläfrigen“ legen sich auf das Bett. Jürgen Sch. geht mit mir in die Stadt. In Kürze erreichen wir fußläufig das Zentrum der Stadt.

Auf dem Neumarkt ist ein Verkaufsstand, mit Wein aus dem Weingut „Schloss Wackerbarth“ platziert. Gelegenheit für mich, Jürgen Sch. zu einem Schoppen Wein einzuladen. Wir bleiben nicht die einzigen Zeuthener Sänger hier vor Ort. Nach wenigen Minuten sind weitere Sänger unseres Chores auf dem Markt eingetroffen. Nachdem sich alle mit einem gefüllten Weinglas versorgt haben, erklingen nunmehr geeignete „Toste“ über den Markt. Wir werden als Sänger wahrgenommen.

Der Abend rückt näher. Nunmehr heißt es zurück zum Hotel, Abendbrot ist angesagt.

Im Hotel sind wir nicht die einzigen Gäste, eine größere Seniorengruppe aus den Niederlanden hat sich ebenfalls einquartiert. Höflicherweise essen wir nach ihnen, in der zweiten StaƯel. Der Speisesaal ist zur gleichzeitigen Nutzung durch alle Hotelgäste, einfach zu klein.

Satt und zufrieden verbleiben wir nach dem Essen im Speisesaal. Achim R. schultert sein Akkordeon und ein musikalischer Abend, mit offenem Gesang wird eröffnet. Die Niederländer werden einfach eingebunden. Wenn es auch zwischendurch hieß: „Nach Hause, nach Hause, nach Hause geh‘n wir nicht…“, hieß es dann gegen 23:00 Uhr, „Muss i denn zum Städtele hinaus.“ Mit dem Lied:“ Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht…“ zog Ruhe im Hotel ein. Der 24. Mai 2024 war Geschichte.

Auch am zweiten Tag, den 25. Mai, aßen wir als Sänger in der zweiten Staffel. Heute ist eine geführte Stadtbesichtigung geplant. Treffpunkt ist der Neumarkt in Meißen, Singen in der Frauenkirche, Besichtigung der Albrechtsburg, Rundgang durch den historischen Stadtkern. Wir sind erwartungsvoll. Keiner soll denken, dass ich jetzt und hier die umfangreichen Erläuterungen der Stadtführerin wiederhole. Das kann man gern unter www.meissen.de nachlesen.

Hinweisen möchte ich jedoch darauf, dass wir jede sich bietende Gelegenheit wahrnehmen, um uns als Sänger zu präsentieren. Unser Chorleiter David K., fand wiederholt Möglichkeiten, am richtigen Ort, das passende Lied anzustimmen. Der Beifall der Zuhörer tat uns gut. Wir kamen an. Besonders eindrucksvoll erklang im Festsaal der Albrechtsburg, „Das Morgenrot“.
Inzwischen ist der Nachmittag angebrochen. Nach der Stadtführung steht wiederum Freizeit zur Verfügung. Es bilden sich kleinere Sängergruppen, die sich im Zentrum verteilten.

Ich gehöre zu einer 6- köpfigen Gruppe, die zur Einkehr ein geeignetes kleines Wirtshaus findet. Nach der Bestellung des Getränkes nehmen wir jedoch betroffen zur Kenntnis, dass ein Mittagessen nicht möglich ist. Da gibt es auch keinen Gesang. Also wieder raus aus dem Lokal und ab zum Neumarkt. Da sitzen sie schon, einige Sangesbrüder, auf der Außenterrasse eines Restaurants. Hinzusetzten? Wird nichts!

Vorbei mit Sonne, Regen setzt ein. Wir finden Plätze in einem Raum der gewölbeartig gebauten Beherbergungsstätte. Das Bier ist süffig und die Speisen sind deftig. Kleiner Kneipengesang mit Tosten und gegen 17:00 Uhr geht es zurück in Richtung Hotel „Alte Klavierfabrik“. Hurra, hurra, freudige Begrüßung. Stefan M. unser 1. Tenor traf zwischenzeitlich im Hotel ein. Er fuhr am Freitag nicht mit dem Bus mit, sondern kam heute eigenständig nach.

Etwas Zeit zum Entspannen und dann Einnahme des Abendbrots. Abendbrot ohne David B.? Ja, wo ist er denn? Telefonische Nachfrage. Er ist noch in der Stadt, noch auf dem Neumarkt. Er ging davon aus, dass wir alle an einem offenen Singen mit Meißner Bürgern teilnehmen. Ein Missverständnis! Nach dem Essen stehen die Niederländer mit fragenden Blicken herum: „Geht es heute wieder los?“ Selbstverständlich geht es wieder los. Gegen 20:00 Uhr füllt sich der Speiseraum. Ein Ständchen für ein Geburtstagskind, besser für eine Geburtstagfrau. Dann wollten sich die Holländer eigenständig im Gesang versuchen. „Tulpen aus Amsterdam“, ist ihr
Wunschtitel. Sie singen los. Na ja, da war schon einiges Gutes dabei. Das würde vermutlich ein Chorleiter sagen. Da müssen sie aber noch ein wenig üben. Die Sänger übernehmen wieder das Geschehen. Toste, Kanons, Medleys und Wein- und Trinklieder sind da zu hören. Alle singen mit. Die Sänger und die Gäste. Da wird gesungen, geschunkelt und getanzt.

Aber wir müssen unsere Stimmen für den Folgetag schonen. Unseren Auftritt in Radebeul. Gegen 22:00 Uhr wird es verständlicherweise immer ruhiger, bis im Speisesaal Ruhe eintritt. Der 25. Mai 2024 ist Geschichte.

Heute ist Sonntag, der 26. Mai 2024. Der Sänger im 2. Tenor Jürgen R., trifft verspätet ein und verstärkt unsere Reihen. Der letzte Tag der Chorreise mit ihrem Höhepunkt steht bevor. Ein Besuch und Treffen mit einem Männerchor in Radebeul West, ehemals und heute wieder auch Kötzschenbroda genannt. (www.koetzschenbroda.de)

Also Frühstück, Verladen des Gepäcks, Abschiedsständchen für die Wirtsleute und die Räder des Busses rollen nach Radebeul. Vor der Abfahrt und während der Fahrt üben wir nochmals unser Überraschungslied, das Kötzschenbroda Lied. Ein Song aus den 50-iger Jahres. (Du willst es hören? Google einfach in YouTube unter – Verzeihen sie, mein Herr, fährt dieser Zug nach Kötzschenbroda…)

Auf der Terrasse des Hotels „Goldener Anker“ werden wir bereits erwartet. Die Sänger des Männerchor e.V. „Liederkranz 1844“ sind versammelt und beim Einsingen. Gemeinsam werden wir einen musikalischen Frühschoppen gestalten. Der Chor feiert im Monat Mai 2024 ein 180-jähriges Bestehen. Beide Chorvorstände stimmten dieses Treffen langfristig ab. Nun ist es so weit und wie unter Sängern üblich, ist schnell der Kontakt hergestellt. Der Frühschoppen ist heute eine interne Veranstaltung. Publikum ist nicht zu erwarten. Herzlich werden wir begrüßt und aufgenommen.

Nach der gelungenen Anmoderation durch den Sänger Pascal Meiss, eröffnet die Chorleiterin des Gastgeberchores, Cornelia Matthes, mit ihrem Chor den Gesang. Den Beifall der Zeuthener Sänger haben die Radebeuler Sänger verdient.

Nach dem Gesangsblock der Radebeuler Sänger, ein Wechsel in der Aufstellung. Wir Zeuthener Sänger formieren uns zum Gesang. Die Anmoderation des Chores erfolgt durch Klaus Lehmann mit der Begrüßung und dem Vortragen der Definition eines Dirigenten und eines Sängers nach Heinz Ehrhard. (Deutscher Komiker und Musiker 1909 bis 1979) Im Weiteren, übergibt er das Wort an den Vorsitzenden Achim Rietz und den Chorleiter David Kauschke. Beide überreichen dem Radebeuler Chor die Noten zum Kötzschenbroda Lied, in einem gesonderten Format. Das war überraschend. Das Lied wurde vom „Liederkranz 1844“, bisher noch nicht gesungen.

Nachdem wir uns mit dem Lied: „Wir sind die Sangesbrüder…“ vorstellten, folgen unter anderen das Kötzschenbroda Lied und weitere allseits bekannte Männerchorlieder. Wir ernten großen Beifall.

Nach Abschluss der Vorträge, der jeweiligen choreigenen Gesangsblöcke, geht es nun locker weiter. Gemeinsame Gesänge bei Wechsel der Chorleiter, stehen nunmehr im Mittelpunkt des Geschehens. (z.B. Aus der Traube in die Tonne, das Bundeslied, Medleys mit Akkordeonbegleitung) Der Solosänger des Radebeuler Chores, der Gesangsprofi Norbert im 1. Tenor, (mit Künstlername Nortberto Vinos), animiert zum Mitsingen einiger bekannter Volks- Wein- und Trinklieder.

Zwischendurch werden wir mit Bockwurst, Brötchen und Bier belohnt. Die Köstlichkeiten erhalten wir dankenswerterweise kostenfrei vom Gastchor.

Schnell und kurzweilig vergeht der Vormittag und gegen 14:30 Uhr wird es Zeit zum Aufbruch.

„Wir sehen uns 2025 wieder in Zeuthen. Ihr seid unsere Gäste zum „Zeuthen singt“, ist die Verabredung.

Auf dem Weg zu unserem Reisebus, erklingt: „Muss i denn zum Städtlein hinaus…“.

Ein Winken aus dem Bus an die netten Gastgeber und schon rollt der Bus der Heimat entgegen.

Mit der Ankunft in Zeuthen geht wiederum, eine erlebnisreiche Chorfahrt zu Ende.

Ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren der Reise: Rainer Schulze, Achim Rietz, Felix Ganzer, Joachim Gerke.

Sollte diesen Reisebericht eine männliche Person lesen, die künftig mit uns gemeinsam im Chor singen möchte, hat sie dazu gern die Möglichkeit. Wir üben wöchentlich am Dienstag um 19:00 Uhr im Forstweg 30 (gelbe Villa) in Zeuthen. Bei der nächsten Chorfahrt kann dieser neue Sänger, bereits an der Chorfahrt teilnehmen. Dann heißt es: „Herzlich Willkommen“.

Moderator und Sänger im 1. Tenor
Klaus Lehmann

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