„Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein“, heißt es in einem Seemannslied, das der Männerchor Zeuthen in seinem Liedgut hat.
Die wenigsten Sänger im Chor haben zwar einen Bart, das ließ uns aber nicht abschrecken, am 15.09.2023 eine Fahrt nach Plau am See zu starten. Sänger, deren
Partnerinnen und natürlich die Kinder der jüngeren Sängerfamilien, trafen sich am frühen Morgen in Zeuthen-Miersdorf. Traditionsgemäß verabschiedeten sich die
50 Reiseteilnehmer mit einem Lied auf dem Parkplatz am EDEKA. Der Witterung und der Zeit angepasst, erklang: „Am kühlenden Morgen, wenn alles noch ruht…“.
Dann ging es hinein in den Reisebus. Eine 50- köpfige Reisegruppe machte sich für drei Tage auf den Weg: Ziel der Chorfamilienfahrt 2023, war das Mecklenburger
Land, war Plau am See. Der Vorteil des Sängers besteht insbesondere darin, dass er kein Musikinstrument tragen muss. Er hat es immer und jederzeit bei sich:
seine „Stimme“. Diese Stimmen hörte man vielfältig im Bus erklingen, nachdem dieser die Autobahnauffahrt erreichte. Singenderweise verging die ca. zweistündige
Fahrt nach Plau am See recht schnell. Mit etwas Verspätung erreichten wir den Hafen in der Zielstadt und das auf uns bereits wartende Fahrgastschiff. Nachdem
wir uns blitzschnell „eingeschifft“ hatten, ging es über den See, auf die bereits genannte „Kaperfahrt“ in Richtung Malchow. Unser „Kapergut“ waren die herrlichen,
beeindruckenden Naturbilder und die interessanten Erläuterungen des Kapitäns. Nein, wir waren nicht allein an Bord: Während der Großteil unserer Chorreisegruppe
sich unter Deck befand, saßen auf dem Oberdeck vorwiegend uns unbekannte Touristen. Allein unter Deck zu sein, hatte einen Vorteil: Unser Chorvorsitzende Achim
Rietz hatte schon kurz nach Beginn der Schifffahrt sein Akkordeon vor der Brust und wir verkündeten u. a. gemeinsam musikalisch: „Jetzt fahr`n wir übern See,
übern See…!“ Nach einer ca. einstündigen Schiffsfahrt legten wir im Hafen Malchow an und hatten wieder Festland unter den Füßen. Wir waren in der Schuld der anderen
Passagiere, da sie auf Grund unserer verursachten Abfahrtsverspätung warten mussten. Das machten wir jetzt gut. Als Kulturbotschafter unserer Gemeinde Zeuthen,
formierten wir uns umgehend vor der Anlegestelle und stellten uns per Gesang vor. Dem „Wir sind die Sangesbrüder, vom Zeuthener Männerchor“ folgten weitere
Lieder. Das kleine Konzert wurde abgeschlossen mit unserer Hymne: „Märkische Heimat“ und der rote Adler flog majestätisch über Land und See. Nunmehr 2 Stunden
persönliche Freizeit, um durch die hübsche kleine Stadt zu schlendern, zu Shoppen, zu Essen, zu Trinken und einfach zu genießen. Und dann ging es wieder an Bord
und auf dem Seeweg zurück zum Hafen in Plau am See. Die ca. 3 km lange Strecke vom Hafen zur Beherbergung Ferienanlage „Zum See“, erfolgte singenderweise
vorwiegend fußläufig. Nach Erreichen der Ferienanlage und erfolgtem Einchecken in die Bungalows, Treffen im gemeinsamen Gastraum, gemeinsames Abendbrot und
unser Gesangsabend bis in die Nachtstunden. Ein erlebnisreicher Tag fand ein verdientes Ende. Schlafenszeit!

Folgetag Samstag. Das Wetter war auf unserer Seite. Nachdem die Sonne bereits am Anreisetag vom Himmel strahlte, zeichnete sich das auch am Samstagmorgen
ab. Ein gutes Vorzeichen für den Nachmittag. Gemeinsames Sonnabendfrühstück, Terrassengespräche in der Morgensonne und dann verschwinden die Mitreisenden
zu Fuß in Richtung Stadt. Der Vormittag sollte allen Reiseteilnehmern frei zur Verfügung stehen, um in dem Städtchen Plau am See zu verweilen. Neben dem bedeutsamen
technischen Baudenkmal der Hubbrücke in Hafennähe, gab es da allerhand nette Gässchen, Lädchen und gastronomische Einrichtungen zu sehen. Für 13:30 Uhr ist
das Treffen der Sänger im Burghof vorgesehen. Bereits im Mai 2023 erfolgte eine Rücksprache zwischen den Vorständen des Männerchor Zeuthens und dem Shantychor
Plau am See.
Das dabei vereinbarte gemeinsame Konzert, soll heute am16.09.2023 um 15.00 Uhr stattfinden. Gesagt, getan. Um 13:30 Uhr treffen die letzten Sänger
beider Chöre am Konzertort ein, herzliche Begrüßung zwischen den bisher unbekannten Sangesbrüdern. Man spürt es, Musik verbindet. Nachdem sich beide Chöre in
separaten Räumen eingesungen haben, ihre Stimmbänder zum Schwingen gebracht haben, erscheinen sie wieder im Burghof, der sich zwischenzeitlich mit Gästen,
mit Freunden der Chormusik, gefüllt hat. Es ist erfreulich ca. 150 Zuhörer zu sehen. Der gastgebende Shantychor Plau am See, eröffnet das Konzert wie erwartet,
mit einem Blockbeschwingter Seemannslieder. Das lädt schon zum Mitsingen und Mitschunkeln ein. Schon verlässt der Shantychor die Bühne und der Männerchor
Zeuthen nimmt Aufstellung für seinen ersten Block. Da ist es schon in der Anmoderation des Zeuthener Chores notwendig, auf Unterschiede im Liedgut klassischer
vierstimmiger Männerchorlieder und Liedern eines Shantychores hinzuweisen. Denn im ersten Block werden von den Zeuthener Sängern, vorwiegend einige klassische
Lieder vorgetragen. Die Zeuthener können aber auch anders. In ihren folgenden Gesangsblöcken stehen die Mitsingmedleys im Mittelpunkt. Mehrere Berliner Liedermedleys,
Seemannsmedleys, das Schöneberglied, die Märkische Heide u.a. verleiten die Zuhörer zum Mitsingen und Schunkeln. Wechselseitig tragen nunmehr die beiden Chöre
ihre Gesangsblöcke vor und nehmen dankbar den herzlichen Beifall des Publikums entgegen. Offiziell ist das Konzert zwar nach ca. 90 Minuten beendet, aber den
Rufen nach Zugabe leisten wir gern Folge. Obwohl keine gemeinsame Probe der Chöre erfolgte, stimmen wir nun doch zum Abschied unser Lied an: „Alle die mit
uns auf Kaperfahrt fahren, müssen Männer mit Bärten sein, Jan und Hein und Klas und Pit, die haben Bärte, die fahren mit!“. Die Zuhörer jubelten. Nach gegenseitigen
Dankesworten an die Sangesbrüder beider Chöre, Dankesworte an die sicherstellenden Personen, an den konzertfördernden Heimatverein und das Publikum, verließen
beide Chöre mit dem Gesang “Muss i denn, muss i denn, aus dem Städteleinhinaus…“ zufrieden die Bühne.
Gemeinschaftsbier mit dem Shanty Sängern im Schatten der Burg und dann geht es zurück zur Unterkunft. Gemeinsames Abendessen und schon beginnt ein angenehmer
Herbstabend mit Musik, Tanz und Gesang. Dazu tragen insbesondere die Akkordeonspieler Achim Rietz und Günter Grittke vom Shantychor bei.

Nach wenigen Schlafstunden
steht der Sonntag (Abreisetag) an. Leckeres Frühstück, Gepäckverladung, Abschiedsständchen für die Wirtsleute und schon sitzen alle, bereit zur Heimreise
im Bus. Aber nein, Zeuthen ist noch nicht das Ziel: Zwischenhalt in Malchow. In der Stadtkirche sind wir angekündigt für ein kleines geistliches Konzert.
Einsingen, ein kurzer Vortrag des Pfarrers zur Kirchengeschichte und schon erklangen unsere Stimmen im Kirchengewölbe. Ein krönender Abschluss der Chorreise
2023. Wie immer, traten wir 3 Tage erfolgreich als Kulturbotschafter Zeuthens in Erscheinung.

Autor: Klaus Lehmann 1. Tenor Männerchor Zeuthen

Kategorien: Berichte